Der Waschbär201806 Waschbaer Kirsche

22.06.2018 - Das Aussetzen von 2 Waschbärpaaren am hessischen Edersee im Jahre 1934, sowie der Ausbruch von etwa 20 Waschbären aus einer Pelztierfarm in Brandenburg legte den Grundstein der Population in Deutschland. Ursprünglich ist er in Nordamerika beheimatet, dort wird die Population durch andere Beutegreifer geregelt. Hier hat er nur den Wolf als natürlichen Feind.



Wie viele andere Wildtiere, wie z.B. Fuchs, Marder und Rabenvögel gilt auch er als Kulturfolger. Durch immer kleiner werdende Lebensräume drängen Wildtiere in die Städte und ernähren sich von dem, was der Mensch hinterlässt. Durch ihr Geschick und ihre Kletterkünste haben freilebende Waschbären schon für viel Unmut gesorgt. Umgeworfene, durchwühlte Mülltonnen sowie Zerstörungen auf Dachböden machen ihn zum unbequemen Gast.

Der Waschbär gilt als mittlerweile als Neozoon, als invasive Tierart und wird immer massiver bejagt. Der Schutz der heimischen Tierwelt ist die Begründung des deutschen Jagdverbandes, obwohl sich der Waschbär überwiegend von Insekten, Obst und Würmern ernährt.

Über 134.000 Waschbären wurden im Jagdjahr 2016/17 erschossen, die Tendenz ist leider steigend. [1]
Trotz der massiven Bejagung steigen die Populationen jedoch immer weiter an.

Der Wildtierbiologe und Waschbär-Experte Ulf Hohmann meint dazu:
„Ich kenne keinen einzigen Wissenschaftler oder Jagdexperten, der ernsthaft glaubt, den Tieren mit jagdlichen Mitteln Einhalt gebieten zu können. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass der Waschbär sich bei uns wohl fühlt und wir ihn nicht regulieren können. Insofern müssen wir uns mit ihm arrangieren.“ [2]

Ein Faktencheck von PETA Deutschland zum Thema Jagd auf Waschbären findet Ihr hier:
?https://www.peta.de/jagd-auf-waschbaeren

Der kleine Kerl auf dem Bild wäre auch fast ein Opfer der Jagd geworden.Das Muttertier wurde erschossen und die Babys sich selbst überlassen. Die Kleinen wurden bei der toten Mutter gefunden und von Tierfreunden in ein Tierheim gebracht. Jetzt werden er und seine zwei Geschwister im Tier Refugium Wegberg e.V. & Monro Ranch mit der Hand aufgezogen.
Da die Auswilderung verboten ist, werden sie später in einem Tierpark unterkommen.

Doch, wie verhindert man ein eindringen der süßen Plagegeister auf den Dachboden?
Der Verein Schutz der Waschbären e.V. hat auf seiner Homepage nicht nur sehr viel Wissenswertes rund um den Waschbär, sondern bietet auch wirksame Hilfestellungen an.
?http://schutz-der-waschbaeren.de/dermenschundwaschbaer/waschbaer-wohnt-auf-meinem-dachboden/

Quellen:
[1] https://www.jagdverband.de/jagdstatistik
[2] http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/jetzt-streunen-die-waschbaeren-durch-unsere-waelder--135843094.html